Klimaveränderung - Schnäbel werden größer
Nach einer aktuellen Studie australischer Wissenschaftler wachsen die Schnäbel australischer Papageien mit der Klimaveränderung. Bei 4 Arten australischer Papageienvögel wurde nachgewiesen, dass die Schnäbel in dem Zeitraum von 1817 bis 2008 durchschnittlich um 4-10 Prozent größer werden. Vermessen wurden Museumsexemplare vom Vielfarbensittich (Psephotellus varius), vom Helmkakadu (Callocephalon fimbriatum), vom Singsittich (Psephotellus heamatonotus) und vom Penanntsittich (Platycercus elegans).
Zusammenbruch der Graupapageien-Population in Ghan
Im Laufe der letzten 50 Jahre ist die Population des Graupapageien (Psittacus erithacus) überall in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet stark zurückgegangen. Als Ursachen werden seit langem die Habitatvernichtung und der Fang für den internationalen Vogelhandel benannt. Dies hat sich auch in der Gegenwart kaum verändert. Immer noch wird die Graupapageien-Population durch die IUCN als "Vulnerable" (Verwundbar) eingestuft. Diese Einstufung basiert allerdings auf Bestandsschätzungen, die vor 15 Jahren durchgeführt worden sind. Im Laufe dieser Zeitspanne ist es zu keinen weiteren Bestandsschätzung gekommen, nur in einem Teilbereich des Vorkommens - in Ghana. Erstmals im Jahr 1992 wurden dort in 22 festgelegten Gebieten Zählungen durchgeführt. Diese Gebiete wurden kürzlich noch einmal aufgesucht und es wurden wieder entsprechende Zählungen durchgeführt. Die Ergebnisse waren alarmierend. Ghana hat seit 1992 offenbar 90-99 Prozent seiner Graupapageien verloren! Es gibt Grund zu der Annahme, dass diese Rückgänge in ähnlich großer Zahl auch in den übrigen Vorkommensgebieten dieser Spezies zu verzeichnen ist. Der Bedrohungsstatus der Graupapageien muss dringend neu bewertet werden. Gleiches gilt für den erst kürzlich als eigene Art geführten Timneh-Papageien (Psittacus timneh).
Chris Sharpe in HBW Alive 24.12.2015
Weißer Seychellen-Vasapapagei gesichtet
Durch einige wissenschaftliche Berater der GAV wird bekannt, dass auf der Seychellen-Insel Praslin ein weißer Seychellen-Vasapapagei (Coracopsis barklyi) gesichtet wurde. Die Mitarbeiter der SIF sind derzeit auf der Suche nach dem wahrscheinlich albinotischen Exemplar. Bislang existieren 2 Fotos von diesem Jungvogel, leider in einer schlechten Qualität. Diese Fotos liegen der GAV vor. Über weitere Sichtungen dieses Individuums wird die GAV informiert.
Dr. Nanca Banbury (Pers. Mitteilung)
Beuteltier gefährdet den Schwalbensittichbestand
Der Kurzkopfgleitbeutler (Petaurus breviceps) ist ein in Australien und Neuguinea verbreitetes Säugetier. In manchen Teilen Australiens zählt die nachtaktive Art zu den häufigsten Säugetieren übrhaupt. Die zwischen 90 und 130 Gramm wiegenden Gleitbeutler haben sich zu ernstzunehmenden Nesträubern bei den Höhlenbrütern in Tasmanien entwickelt. Mehr als 50 Prozent der brütenden Schalbensittich-Weibchen (Lathamus discolor) sollen inzwischen von diesen Säugern getötet werden. Eine aktuelle Analyse über einen Zeitraum von 3 Generationen projizierte einen Rückgang von 86,9 Prozent (Mittelwert).
Eduardo de Juana in HBW Alive 30.05.2015
Rekord bei gemeinsamer Brut von 2 Schleiereulen
Einen Rekord bei einer gemeinsamen Brut von 2 Schleiereulen (Tyto alba) wurden in Israel dokumentiert. Beide Weibchen legten 20 Eier und bebrüteten diese gemeinsam in einem Nest. Die Weibchen und auch ein Männchen sorgten auch für die Aufzucht der geschlüpften Jungvögel. Insgesamt wurden 16 Schleiereulen aus diesen beiden Gelegen flügge.
Eduardo de Juana in HBW Alive 30.05.2015
Rückgang von Haussperlingen in Schweden
Der Rückgang von Haussperlingen (Passer domesticus) auf schwedischen Bauernhöfen ist nicht in Zusammenhang mit dem Angebot von künstlichen Niststätten zu bringen. Die Bestände des Haussperlings sind im ländlichen Schweden, im Gegensatz zum Feldsperling (Passer montanus), dessen Bestandsentwicklung stabil ist, zurückgegangen. Die auf südschwedischen Höfen angebrachten Nisthilfen führten zu einer signifikanten Erhöhung der Feldsperlingbestände; die Population der Haussperlinge blieb davon unberührt. Ornithologen weisen darauf hin, dass die Entwicklung des Haussperlings allgemein mit Besorgnis betrachtet werden muss.
Ernest Garcia in HBW Alive 04.03.2015
Weniger überwinternde Rotkehlchen in Spanien
Die Zahl der Winterfunde von beringten Rotkehlchen (Erithacus rubecula) aus den nördlichen Verbreitungsgebieten ist in Spanien seit den 1970er Jahren rückläufig. Man vermutet, dass dieses eingeschränkte Zugverhalten bereits eine Antwort auf den Klimawandel sein könnte.
Eduardo de Juana in HBW Alive 04.03.2015
Auslastung einer Nisthöhle in den Niederlanden
Drei Gelege von drei unterschiedlichen Vogelarten wurden in einem einzigen Nistkasten erfolgreich aufgezogen. In den Niederlanden wurden im Frühjahr 2013 der Reihe nach in einem Nistkasten Eier vom Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), der Blaumeise (Cyanistes caeruleus) und der Kohlmeise (Parus major) abgelegt. Das so entstandene Gesamtgelege wurde durch das Kohlmeisen-Weibchen bebrütet; es wurden sechs Kohlmeisen, eine Blaumeise und zwei Trauerschnäpper flügge.
Eduardo de Juana in HBW Alive 09.02.2015
Mio. europ. Grasmücken überwintern in Westafrika
Millionen von europäischen Grasmücken überwintern in den Mangrovengebieten von Westafrika. In die westafrikanischen Avicennia- und Rhizophora-Mangrovenwälder ziehen zur Winterzeit zahlreiche insektenfressende Vögel. Paläarktische Arten überwintern überwiegend in den nördlichen Mangroven (14-16° N) dieser Gegenden und verdrängen dort scheinbar die Standvögel weiter in den Süden (11-12° N). Der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) ist der häufigste Wintergast in Westafrikas Mangroven zwischen 12° N und 16° N, mit einer geschätzten Gesamtzahl von 4-6 Millionen Vögeln, was etwa 30-50 Prozent des europäischen Bestands entspricht.
Eduardo de Juana in HBW Alive 09.02.2015
Betrunkene Seidenschwänze
In der kanadischen Provinz Yukon haben sich mehrere Seidenschwänze (Bombycilla garrulus) im Herbst 2014 mit den fermentierten Beeren der Ebersche (Sorbus aucuparia) in einen Rausch versetzt. Nachdem man die Vögel in dem "beschwipsten" Zustand entdeckte wurden sie in eineGesundheitseinrichtung gebracht und konnten dort nach ein paar Stunden wieder entlassen werden.
HBW Alive 16.01.2015
Nordamerikanische Pfeifenten in Frankreich
Eine Gruppe von Nordamerikanischen Pfeifenten (Mareca americana) wurde auf der westfranzösischen Insel "Île d’Yeu" gesichtet. Die Sichtung dieser Entenart ist in Europa sehr selten. Zuletzt wurden 10 Individuen im Jahr 2000 in Sottland registriert und 13 Exemplare 1968 in Irland.
HBW Alive, 15.12.2014
Laysanalbatros nach 63 Jahren wiedergefunden
Ein mindestens 63-jähriger weiblicher Laysanalbatros (Phoebastria immutabilis) wurde Ende November 2014 in einer Kolonie auf dem Midway-Atoll wieder gesichtet. Der Kormoran wurde im Jahr 1956 beringt, wobei das Alter dieses Exemplars damals bereits auf 5 Jahre geschätzt worden ist. Es handelt sich damit um den ältesten Vogel, der jemals beringt worden ist.
HBW-Alive, 15.12.2014
Glanzkrähen auf Madagaskar entdeckt
Eine Population von 15 Glanzkrähen (Corvus splendens) wurde im Januar 2014 in Küstenstadt Toamasina (Madagaskar) entdeckt. Angesichts der potenziellen negativen Auswirkung dieser Vogelart auf die einheimische, oftmals endemische Vogelwelt Madagasakrs bleibt zu hoffen, dass schnell Schritte unternommen werden, um die Grlanzkrähen auf Madagaskar auszurotten.
HBW Alive, 15.12.2014
Scheinbar Bates'sche Mimikry bei Nestlingen ...
Ein scheinbares Bates’sche Mimikry-Phänomen ist in der Morphologie und dem Verhalten eines Nestlings vom Grauen Tropfenflügeltyrann (Laniocera hypopyrra) beschrieben worden. Nach dem Schlupf hatte der beobachtete Nestling eine unverwechselbare helle Farbe und modifizierte Federn am ganzen Körper. Sechs Tage nach dem Schlupf begann der Jungvogel seinen Kopf langsam von einer Seite zur anderen zu bewegen, ähnlich der Bewegung einer haarigen aposematischen Raupe, wenn diese gestört wird. Der Autor argumentiert, dass die langsame Wachstumsrate vom Grauen Tropfenflügeltyrann im Nest, verbunden mit einem erhöhten Nestraub, die Entwicklung eines solchen Verhaltens begünstigt hat. Der Nestling dieser Spezies ist ähnlich gefärbt wie die Küken der Schwarzkappenkotinga (Laniisoma elegans), die vielleicht eine ähnliche Strategie entwickelt haben.
-Die Bates’sche Mimikry ist die bekannteste Form der Mimikry. Sie wurde von Henry Walter Bates erstmals wissenschaftlich beschrieben. Bates bezeichnete die Nachahmung eines wehrhaften oder ungenießbaren Tieres durch harmlose Tiere zur Täuschung von Feinden als Mimikry.
-Aposematismus, auch Warnfärbung genannt, bezeichnet in der Verhaltensbiologie die auffällige Färbung von Tieren, mit der potentiellen Fressfeinden nicht nur Präsenz, sondern auch Ungenießbarkeit und/oder Wehrhaftigkeit signalisiert wird.
Santiago David Rivera (Wissenschaftlicher Berater der GAV) in HBW Alive, 12.12.2014
Über die Augengröße der Vögel
Eine Studie in Brasilien untersuchte in einer Gemeinschaft von Regenwaldvögeln artspezifische Unterschiede anhand der relativen Augengröße im Zusammenhang mit deren Lebensgewohnheiten. Vögel, die in inneren und somit dunkleren Waldteilen leben, haben im Bezug auf ihre Größe auch größere Augen als Vögel, die dazu neigen an Waldrändern zu leben. Überraschenderweise scheint es dabei keine Unterschiede in der Augengröße bei Vögeln zu geben, die in verschiedenen Höhenschichten des Waldes vorkommen, obwohl es dort zu großen Unterschieden bei den Lichtverhältnissen kommt.
HBW Alive, 10.12.2014
Elefantenvögel und Kiwis nahe Verwandte?
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Foto: Jörg Asmus Kiwi
Elefantenvögel (Aepyornithidae) waren Laufvögel, deren größter Vertreter Aepyornis maximus eine Größe von bis zu 3 Metern und ein geschätztes Gewicht von 350 bis 400 Kilogramm erreichte. Die Heimat dieser während des 17. Jahrhunderts ausgestorbenen Laufvögel war Madagaskar. Nachweise dieser Spezies gehen lediglich aus fossilen Funden hervor. Wissenschaftler fanden kürzlich heraus, dass die in den Wäldern Neuseelands heimischen, flugunfähigen und nachtaktiven Kiwis (Apteryx) mit den Elefantenvögeln verwandt sind. In der Ordnung der Laufvögel stellen die Kiwis die mit Abstand kleinsten Vertreter dar.
HBW Alive, 10.12.2014
Darwinfinken - Kampf gegen nestparasitäre Fliege
Die parasitäre Fliegenart (Philornis downsi) ist vor nicht allzu langer Zeit auf den Galapagos-Inseln eingeschleppt worden und macht seit dieser Zeit dem kritisch gefährdeten Bestand des Mangroven-Finken (Camarhynchus heliobates), einer Darwinfinken-Spezies, zu schaffen. Die erwachsenen Fliegen legen ihre Eier in die Nester der Darwinfinken und anderer Landvögel der Galapagos-Inseln. Die Fliegenlarven ernähren sich von dem Blut der Nestlinge und der ausgewachsenen Weibchen, wenn diese auf dem Nest sitzen. Es folgten sehr hohe Verluste bei den Vögeln, so dass Bruterfolge in einigen Jahren sogar gänzlich ausblieben. Für Abhilfe sollen nun mit Permethrin behandelte Baumwollfasern sorgen. Hierbei handelt es sich um ein Insektizid und Akarizid aus der Gruppe der Pyrethroide. Mit Permethrin behandelte Nester wiesen nach einer Studie signifikant weniger Parasiten auf als unbehandelte Nester. Nester, in denen sich mindestens 1 Gramm behandelter Baumwollfasern befanden, waren praktisch parasitenfrei. Aus den behandelten Nester wurden 83 Prozent der Nestlinge flügge, aus den nichtbehandelten lediglich 54 Prozent.
HBW Alive, 09.12.2014